Maul
Auf diesem Bild kann man erkennen, warum manche Spinoni sehr stark speicheln / sabbern. Bei diesem Spinone hält der Lefzenrand den Speichel, wie der Rand einer Badewanne, zurück. Auch bei diesem Spinone werden Speichelfäden durch die Luft fliegen, wenn er sich nach dem Laufen und Toben schüttelt. Aber in Ruhe, zuhause, wird dieser Spinone damit keine oder wenig Probleme haben.
Bei anderen Spinoni (wegen des Geschlechtsgepräges häufiger, aber nicht nur beim Rüden zu finden) klappt dieser Lefzerand leider nach außen um. Ein Badewannenrand, der nach außen umgeschlagen ist, hält keinen Tropfen Flüssigkeit mehr.
Genauso ist das leider bei diesen Spinoni. Es besteht eine kleine Chance, dass sich der Lefzenrand durch das Wachstum des Schädels etwas strafft, aber in den meisten Fällen ist das leider nicht so.
In schweren Fällen bleibt die operative Korrektur.
Wenn man sich diesen Lefzenrand anschaut, kann man sich vorstellen, dass auch Bakterien diese feuchte Umgebung schätzen könnten. Und wirklich kann es vorkommen, dass sich in dieser überlappenden Region, ungefähr in Höhe des unteren Eckzahnes, ein Lefzenekzem ausbildet. Bemerkt wird das oft erst durch einen wirklich unangenehmen Geruch, der die Blumen auf dem Tisch welken lässt, wenn Hundi darunter liegt. In manchen Rassebeschreibungen soll auch stehen, dass der Spinone extrem riecht. Ein solches Lefzenekzem wird wohl der Ursprung dieser Aussage gewesen sein. Die Bakterien, die diese feuchte Umgebung besiedeln, schützen sich selbst durch eine Lipidschicht vor schädlichen Einflüssen. Deshalb müssen die Stellen (rechts und links am Unterkiefer) erst gründlich gereinigt werden (Fettlöser). Dann werden die Haare am Lefzenrand gekürzt (siehe unter „Pflege“ den Punkt „Trimmen“). Um die Bakterien zurück zu drängen und der Haut Zeit zur Heilung zu geben sollte man die Stellen erst öfter, dann ausschleichend mit einer passenden Salbe / Gel behandeln.
Dabei hilft der Züchter Eures Spinone mit Rat und Erfahrung.